Freitag, 7. August 2009

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ich leg an die hand an die maschine und betätige knöpfe
es zischt und rauscht und dringt in mein innerstes
am ende ist da etwas fürs triebwerk
dass brauchen so viele
weiter hinten warten schon krankheit und tod

will sowas nicht machen würde ich denken wäre ich nicht ich
ich trinke mein bier und esse kartoffeln
und esse viel sauße

ich leg an die hand an die frau und fasse kopf
ich hauchte, stöhne und dring in ihr innerstes
am ende ist da etwas für triebwerk
das brauchen so viele
weiter hinten warten schon krankheit und tod

mach sowas zu gern werd ich dann zum
tier
ich brauch dann kein bier und vergesse kartoffeln
wenn sie trinkt die sauße

Montag, 27. Juli 2009

...

die unteren stehen auf dem boden
aus dem ich kam einer der ihren zu werden

durch erdbeer im vanillepudding und streichelzoo
episoden die mir etwas abstand verschafften

umarme ich euch nun wenn auch nur im geiste
weil ihr stinkt und mich ein wenig anwidert penner

die ihr seid und unschuldig wie ich bin
schäme ich mich und gestehe mir meine schuld ein

teil zu sein und erkenne stolz nicht teil zu sein
einer digitalen bohème für die erfahrung

nur aus imagination besteht wie schon bei
manchem alten geist mancher alter scheiß

und jetzt enden ein paar ströme die gedanken sind
weil ich anpacken muss ein paar tränen zu rächen
indem ich hälse aufspür um genicke zu brechen!

Montag, 20. Juli 2009

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großes land, zu fuß unendlich
das klo ohne licht empfängt mich
es gibt viel wiese, steine und sand
die baumelnde glühbirne hat die stirn mir verbrannt

fünf tage vom monat groß grummelnder magen
doch das geschwür wächst munter heran
die menschen ziehn kleider, schuhe an
in leuchtenden, matten farben

im winter, sommer, herbst und frühling
steht und fällt der urlaub mit der beschäftigung
jetzt singen die menschen zu meiner ehrung
die hymne auf mich, den aussätzigen, den beschäftigungslosen

drei hundert fünfundsechzig tage das jahr
also verbringe ich mit mir für mich, für nichts
meine bude ist im erdgeschoss, ein kellerloch gar
meine tränen das täglich-wasser für brot reichts nicht.

Mittwoch, 15. Juli 2009

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in der straßenbahn sitzen noch leute
ein morscher ast kracht plötzlich herein
hinüber sind fensterscheiben
und von meinem nachbarn das bein

der bürgermeister von dorfstadt
ein mann eloquent wie ein hahn
sagt zu dem vorfall im fernsehen:
werden sie bloß nicht bange zu fahrn

wir wissen doch wie es läuft
unerwartet kommt alles
und wenn man mal was erwartet
ist alles so wie umzäunt

da wartet man nämlich vergeblich
und denkt sich den kopf grundlos wund
denn nur unerwartet zerstörlich
hält wie obst und gemüse gesund

Samstag, 11. Juli 2009

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zähneknirschend werde ich des ausdunstes anderer irrer gewahr. wovon reden diese lemminge nur?! "ein quadrat fasst sich und verhaftet den bergarbeiter." ?!
potzblitz, ein putz-mutz, putzsüchtiger junger wringt die vollgesaugten augäpfel!
innerlich zerrissen. von den eltern geschändet, von den instutitionen gezwungen, die narben nach innen zu kehren.
vom rausch zu besitzen infiziert, diese pestilenzien. ein paar menschen gequält und missbraucht und trotzdem so wichtig das amt. das leben ist kein zuckerschlecken. sieh zu, dass du zum imperium wirst und dich ausdehnst und alle widerstände zersetzt, alte säure die du bist und bleibst.
stirb irgendwann voll fäule und reich, scarface, du bleibst nicht lang in deinem sarg. du ätzt dich durch den boden, das erdreich, den erdkern und sorgst für unser aller ende.
lass dich verbrennen, einäschern. am besten sofort!
lass uns leben.

Freitag, 10. Juli 2009

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überall nur dunkelheim
über allem dieser schleier
und darunter die immergleiche trübe leier

warum ist das
weshalb geht das
woher rührt das nur

wo ich auch hinseh diese klage
wie ichs auch dreh, immer eine plage
was ich auch mach immer eine plage

aber das ist gut so
denn wenn die galle immerweiter gärt
behält auch alles seinen wert

Mittwoch, 8. Juli 2009

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ein bisschen kleingemachtes geld klimpert im beutel
das sind die boni. das ist das geschenk der wohlhabenheit
und großzügigkeit.
salattasche, vielleicht noch plus fleisch
ist das umgerechnet. aber trotzdem zack ausgeben für
ein paar kippen im einzelverkauf, knapp 8 stück.
der rest kriegt die taube auf den kopf, weil die mich immer belästigt.
an ihr runtersehn: löcher in den klamotten,
kaputte kleidung. etwas verschmiertes haar und tränensäcke.
letztere sind nur schminke.
mitte kommt vom gel oder ähnlichem.
die löcher sind geschnitten. der rand ist fein.
handwerk wird beherrscht.

sie denkt: hinten an der ecke stehen arme leute. sie sind so arm,
weil sie von allem wenig haben. freude, geilheit, alkohol.
die ganzen yuppies trinken im jahr für zig hunnis,
die armen penner für man kann sagen ein paar cents.
aber ich wiederum hab schonmal ein glas wachtelchampagner getrunken für 75€.

was heißt das alles umgerechnet?

Freitag, 3. Juli 2009

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es ist so warm
dass die menschenwesen verklumpen.
dummheit wird eins, erkenntnis wird eins.
dann haften auch die tiere in diesem gewebe.
der haufen wächst und wächst,
rund, und kugelt in richtung kalten nasses.
dann treiben sie im meer und nach und nach
ertrinkt die welt.
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